Modelleisenbahn – Analog oder Digital?

Die Steuerung der Modelleisenbahn

Bei der Planung einer Modelleisenbahnanlage gilt es nicht nur die Frage nach dem Stil und der Nenngröße zu beantworten, wichtig ist auch die technische Ausrüstung. Wird dabei der analogen oder der digitalen Bauweise der Vorzug gewährt? Beide Varianten haben ihre speziellen Besonderheiten, welche es gegeneinander abzuwiegen gilt. Dabei ist vor allem zu beachten, ob der finanzielle Mehraufwand für die Digitaltechnik wirklich notwendig ist und sich auf der Modellbahnanlage widerspiegelt.

Die Besonderheiten der Systeme

Die Steuerung der Modelleisenbahn mit analoger Technik erfolgt über die Stromzufuhr. Je höher der Trafo gedreht wird, umso schneller fahren die Züge. Dies betrifft alle Fahrzeuge, die auf dem entsprechenden Gleisabschnitt unterwegs sind. Sollen die Züge mit unterschiedlichem Tempo verkehren, ist es notwendig verschiedene Trennstellen, Verkabelungen und Trafos zu nutzen.

Beim digitalen System liegt immer die gleiche Spannung an den Gleisen an. Die Steuerung erfolgt über den Lokdecoder.

Die digitalen Steuerungssysteme der Modelleisenbahn

Wir möchten Ihnen nachfolgend die bekanntesten digitalen Steuerungssysteme vorstellen, welche heute auf den Modellbahnanlagen zu finden sind.

Die Motorola / Märklin Steuerung

Das System ist vom Marktführer Märklin konzipiert. Die Optimierung ist anhand der eigenen Produktpalette erfolgt. Die digitale Technik eignet sich insbesondere für H0 und Spur 1 Systeme. Märklin bietet die Steuerung als Komplettsystem sowie einzelne Komponenten an. Lokdecoder, Schaltempfänger und Rückmeldebausteine, welche mit Märklin kompatibel sind, werden aber auch von anderen Herstellern produziert.

NMRA-DCC – internationaler Standard

Die Abkürzung NMRA-DCC steht für National Modell Railroader Association – Digital Command Control. Bei diesem Steuerungssystem handelt es sich um den internationalen Standard für alle Modelleisenbahnanlagen, welche mit Gleichstrom betrieben werden. Das System ist international genormt und wird nahezu von jedem Hersteller für Modelleisenbahnen in einer Komplettvariante oder Einzelteilen angeboten.

Selectrix – Standard für Minitrix

Die Selectrix Steuerung aus dem Hause Trix kann für Gleichstrom und Zweileitermotoren genutzt werden. Die Optimierung erfolgt für die eigenen Minitrix Produkte und für die Spur N im Maßstab 1zu160. Das Komplettsystem wird lediglich von Trix angeboten, andere Produzenten stellen lediglich einzelne Artikel her. Genutzt wird Selectrix in Deutschland von nahezu allen Modeleisenbahn – Fans, welche auf die Spur N setzen. Das System unterstützt mittlerweile auch das NMRA-DCC Protokoll.

FMZ – mittlerweile für alle Lokomotiven

Lange Zeit unterstützte das FMZ-System aus dem Hause Fleischmann nur die eigenen Lokomotiven. Mittlerweile wurde die Technik jedoch angepasst, sodass mit FMZ auch Fahrzeuge anderer Hersteller gesteuert werden können.

Zimo – der Pionier der Branche

Einer der Vorreiter der Digitalisierung von Modelleisenbahnen ist sicherlich der österreichische Ausrüster Zimo. Daher ist es nicht verwunderlich, dass heutzutage sehr viele Modelleisenbahnanlagen von Zimo Ausrüstungen gesteuert werden. Das System unterstützt das NMRA-DCC Protokoll.

Fazit Digital oder Analog

Hobbybastler, welche lediglich eine kleine Heimanlage aufbauen möchten, auf der zwei oder drei Modelleisenbahnen verkehren, sind sicherlich mit der analogen Bauweise gut bedient. Die kostengünstigere Variante ist für Freizeitbastler mit Sicherheit ausreichend. Anspruchsvollere Tüftler hingegen sollten auf die digitale Steuerung zurückgreifen. Die vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten lassen ein realistisches, originalgetreues Eisenbahnvergnügen entstehen. Bei großen Anlagen empfiehlt es sich, mit entsprechenden Verstärkern und mehreren Stromeinspeisungspunkten zu arbeiten. Sollte es abschnittsweise zu einem technischen Problem kommen, bewegt sich der Rest der Modelleisenbahn trotzdem weiter.

Viele Grüße
Detlef Brinkmann

 

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