Modelleisenbahnanlagen – Die verschiedenen Gleissysteme

Modelleisenbahnanlagen im Miniland

Laien unterscheiden Modelleisenbahnanlagen insbesondere anhand der Spursysteme. Am bekanntesten sind sicherlich die Spur H0 und die Spur N, welche vom Hersteller Minitrix bevorzugt wird. Das Portfolio der im Verhältnis 1zu160 konzipierten Spur N von Minitrix enthält aber nicht nur Triebfahrzeuge und Waggons, sondern auch ein ganz spezielles Gleissystem. Die Schienen unterscheiden sich insbesondere durch die unterschiedliche Stromzufuhr, welche entscheidend die Bauweisen der Modellbahnanlagen beeinflusst.

Wir möchten Ihnen nachfolgend die wichtigen Gleissysteme der Modelleisenbahnanlagen etwas genauer vorstellen.

Das 3-Leiter-Gleissystem

Das einzige 3-Leiter-Gleissystem, welches heutzutage noch hergestellt wird, ist in der Produktlinie Trix-Express zu finden. Für Anfänger eignen sich die Gleise weniger, da das System sehr hohe Profile, kleine Radien und große Winkel der Weichen hat. Ein detailgetreuer Nachbau von Schienennetzen ist daher kaum möglich. Die Züge, welche sich auf dem 3-Leiter-Gleissystemen der Modellbahnanlagen bewegen, gleichen eher einem antiken Spielzeug. Beim Kauf von Lokomotiven und Waggons sollte unbedingt vorab fachkundige Beratung gesucht werden, da nicht alle Züge fehlerfrei auf den Schienen laufen. Die größte Modelleisenbahn Deutschlands, welche auf das 3-Leiter-System setzt, befindet sich in Gelsenkirchen. Der „Deutschlandexpress“ verkehrt hier auf einer H0 Spurbreite.

Das 2-Leiter-Gleissystem

Fast alle Modelleisenbahnen werden mit der Gleichstromversion angetrieben. Bis auf Märklin bevorzugen alle Hersteller das 2-Leiter-Gleissystem. Der Strom wird über die beiden elektrisch getrennten Schienen zugeführt. Die Lokomotiven und die Wagenbeleuchtung werden dabei über die Fahrzeugräder gesteuert. Eine Richtungsänderung auf der Modelleisenbahnanlage erfolgt durch die Umpolung des Stromes. Die wichtigsten Hersteller, welche auf das 2-Leiter-Gleissystem setzen sind:

  • Fleischmann
  • Minitrix
  • Roco
  • Hornby
  • Rivarossi

Von den Herstellern wird das Gleichstrom – System „DC“ verwendet.

Das Mittelleiter Gleissystem

Mittelleiter Gleissysteme basieren in der Regel auf Wechselstrom, AC genannt. Insbesondere der Traditionshersteller Märklin baut auf diese Variante. Der Vorteil der AC – Modelleisenbahnanlagen ist, dass diese elektrisch symmetrisch sind und es so zu keinerlei Kurzschlüssen kommen kann. Kehrschleifen und Gleisdreiecke lassen sich problemlos zusammenstecken. Die Mittelleiter Gleisbetten ermöglichen aufgrund der punktuellen Stromaufnahme einen realistischen Nachbau der Schienennetze. Grundsätzlich kann zwischen drei verschiedenen Gleisen unterschieden werden:

M Gleis: Das „M“ steht für Metall. Die Schienen wurden von 1950 bis zur Jahrtausendwende fast unverändert angeboten. Heute sind die M-Gleise nur noch auf Flohmärkten oder bei Ebay zu finden.

C Gleis: Das „C“ im Namen steht für Compound-Gleis = Verbundwerkstoff. Die Schienen, welche von Märklin seit 1996 hergestellt werden, sind der legitime Nachfolger der M-Version. Das C-Gleis zeichnet sich durch Robustheit, eine kinderleichte Anwendung und sehr gute elektrische Eigenschaften aus.

K Gleis: Das Kunststoff-Gleis, welches seit Mitte der 70iger Jahre produziert wird, ist auf sehr vielen professionellen Modelleisenbahnanlagen zu finden. Die Schienen, welche keine Gleisbettung haben, werden vorwiegend von den Fachleuten verwendet.

Die Kompatibilität der Fahrzeuge

Zwischen den Herstellern ist die Kompatibilität der Fahrzeuge auf den Spurbreiten eigentlich jederzeit gegeben. Alle Gleichstrom Hersteller lassen sich problemlos miteinander kombinieren. Dies trifft nicht nur auf die Spur N im Maßstab 1zu160 zu, sondern auch auf TT im Maßstab 1 zu 120 und größere Baureihen. Vorsicht ist bei den H0 Fahrzeugen geboten, die trotz der einheitlichen Spur nicht durchweg auf 2-Leiter-Gleisen funktionieren. Hierfür ist ein Umbau der Lokomotiven notwendig. Dieser ist jedoch teuer, aufwändig und unnütz, da fast jedes Modell für die unterschiedlichen Modelleisenbahnanlagen hergestellt wird.

Viele Grüße
Detlef Brinkmann

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