Hobbybastler, welche sich ernsthaft mit Modellbahnanlagen beschäftigen wollen, benötigen vor dem eigentlichen Start einen Plan. Wie jedes Haus braucht auch eine attraktive Modelleisenbahn ein Projekt. Dabei gibt es im Vorfeld sehr viele Fragen individuell zu beantworten. Die einzelnen Punkte sollten schriftlich zusammengefasst werden. Jeder Modelleisenbahn Bastler ist letztlich auch ein kleiner Architekt. Wer nach Plan und Vorgabe baut, wird schneller und einfacher vorankommen.
Die Frage nach dem Ich
Die erste Frage gilt dem „Was will ich eigentlich sein?“ Dabei kann in folgende Bereiche unterschieden werden:
- Der Lokführer:
Bastler, welche gerne Lokführer spielen und die Züge einzeln in Bewegung setzen, benötigen bestenfalls lange Fahrstrecken mit mehreren Bahnhöfen, sodass ein entsprechendes Fahrgefühl aufkommt. Die einfache analoge Steuerung ist bei diesen Modellbahnanlagen ausreichend.
- Der Fahrdienstleiter:
Hierbei ist ein möglichst großer Hauptbahnhof die Voraussetzung. Der Fahrdienstleiter setzt die verschiedenen Züge in Bewegung und koordiniert die ankommenden Zuggarnituren meist auf mehreren Gleisen. Eine Computersteuerung der Modelleisenbahnanlagen ist keine zwingende Voraussetzung.
- Der Zuschauer:
Wenn Sie sich einfach an ihrer Modelleisenbahn ergötzen möchten, benötigten Sie eine vollkommen PC – gesteuerte Modellbahnanlage. Dabei handelt es sich sicherlich um die teuerste Variante, welche in der Praxis insbesondere bei Ausstellungsanlagen bevorzugt wird.
Was soll gebaut werden?
Wer kein Ziel hat, wird auch den entsprechenden Weg dorthin nicht finden. Das Endprodukt muss selbstverständlich feststehen. Dies betrifft nicht nur die Gleis- und Zuggestaltung, sondern insbesondere auch die Landschaft. Einige Hobbybastler bevorzugen die Eisenbahnromantik zurückliegender Jahrzehnte, andere setzen auch die Moderne mit schnellen und modernen ICE – Zügen. Folgende Fragen müssen daher vorher von Ihnen beantwortet werden:
- Welcher Platz steht zur Verfügung?
- Welche Bahnverwaltung soll dargestellt werden?
- Handelt es sich um einen realen Nachbau oder um eine Fantasiestrecke?
- In welche gedachte Landschaft wird das Bahnprojekt platziert?
- Soll es einen Nebenbahnbetrieb oder eher Hauptbahnbetrieb geben?
- Wird auf Einspur oder Doppelspur gesetzt?
- Wird der Fahr- oder der Rangierbetrieb bevorzugt?
Diese Fragen müssen natürlich individuell beantwortet werden. Es hat sich in der Praxis bewährt, dass man sich eine eigene Geschichte zu Modellbahnanlagen ausdenkt. So können die Bahnhöfe beispielsweise Namen erhalten und das Leben der Reisenden entsprechend nachgestellt werden.
Der Strecken – und Gleisplan
Ganz wichtig ist es, einen logischen Streckenplan aufzubauen. Dabei gilt es als Erstes die Frage zu beantworten, ob es sich um ein Punkt-zu-Punkt System, einen Kreisverkehr oder eine Mischform aus beiden handeln soll. Nicht zu vergessen sind die Weichen und die Überholmöglichkeiten auf der Modellbahnanlage. Gleichzeitig gilt es, die Frage der Nenngröße zu beantworten. Die Spur N mit ihrem Maßstab 1zu160 ist einerseits platzsparend, anderseits weißt gerade die Minitrix Produktlinie sehr attraktive Artikel auf. Nicht vergessen werden darf ein „Schattenbahnhof“. Dabei handelt es sich um einen unsichtbaren Bahnhof, auf welchem die nicht genutzten Züge abgestellt werden können.
Der Bahnhof – weniger ist oft mehr
Beim Bau des Bahnhofes heißt die Devise „weniger ist oft mehr“. Wichtig ist, der Versuchung zu widerstehen, den Bahnhof mit vielen Weichen zu garnieren. Jedes Gleis sollte eine entsprechende Funktion haben. Oft ist ein einfacher Haltepunkt, welcher mit einer entsprechenden Vorstadtszenerie im Umfeld gestaltet ist, attraktiver und absolut ausreichend.
Viele Grüße
Detlef Brinkmann
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